La La Land

Die leidenschaftliche Schauspielerin Mia (Emma Stone) und der charismatische Jazzmusiker Sebastian (Ryan Gosling) suchen das große Glück in Los Angeles. Sie halten sich mit Nebenjobs über Wasser und nachdem sich ihre Wege zufällig kreuzen, verlieben sie sich Hals über Kopf ineinander. Gemeinsam schmieden sie Pläne für ihre Zukunft auf der Bühne und genießen den Zauber der jungen Liebe in „La La Land“ – der Stadt der Träume. Doch schon bald müssen Mia und Sebastian einsehen, dass sie Opfer bringen müssen, um ihren Träumen näher zu kommen. Kann ihre Beziehung diesem Druck standhalten?

(Text entnommen aus: Presseinformationen von © 2016 STUDIOCANAL GmbH)

„Die Musik ist ein moralisches Gesetz. Sie schenkt unseren Herzen eine Seele, verleiht den Gedanken Flügel, lässt die Phantasie erblühen.“ Diverse Quellen nennen jeweils unterschiedliche Autoren die jene Worte gesagt haben sollen. Ob es wirklich Platon war? Ich wünschte mir, es würde mehr genannt werden, als lediglich der Autor: Etwa das Werk, das jenes Zitat in sich trägt.

Und doch passt es so wunderbar zur Musical-Offenbarung „La La Land“ (2016). Wie im Oscar-nominierten Vorgängerfilm Whiplash (2014) des Regisseurs Damien Chazelle sind Träume und das Streben nach Glück Werte, die einer feinen Untersuchung unterzogen werden. Wenngleich man der Meinung sein könnte, dass es vordergründig um Musik gehen würde, spielt Chazelle seine Instrumente feinfühlig um eben jene genannten Konzepte zu hinterfragen.

Während in Whiplash elitäres Erfolgsstreben zu einer brutalen Eskalation zu führte, wird in La La Land mit feinen Gefühlen gearbeitet: Obwohl konzeptuell ein klarer Handlungs- und Spannungsverlauf verfolgt wird, stellen subtile Veränderungen der transportierten Energie des Filmes Hauptargumente und Fragestellungen Chazelles. Um solche feinen Veränderungen überhaupt gezielt kreieren zu können, müssen die Elemente des Filmes präzise – sogar perfekt – abgestimmt sein.

Der Film wird aus romantischen Klischees Hollywoods gestrickt. Schon das Setting macht deutlich, dass keine originelle Handlung zu erwarten ist und die Aussagekraft des Werkes somit nicht in der inhaltlichen Erzählung verborgen sein kann. Eine einzelne Szene ist jedoch bereits repräsentativ für die Argumentationsweise des Regisseurs:
Eines Abends treffen die Protagonisten vor einer wunderbaren Aussicht auf die Stadt Los Angeles aufeinander. Im gesungenen Dialog macht die Figur von Ryan Gosling deutlich, dass sie jenen romantischen Blick auf das Lichterschauspiel der Stadt verschwenden würden, er jedoch einfach nichts für sie fühlen würde – und die Gegenseite äußert ähnliches. Doch der Film nicht. Die visuell und musikalisch überzeugend abgestimmte Szene vermittelt ein anderes Gefühl.

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Auf diese Weise erzeugt der Regisseur während der gesamten Spielzeit unterschiedliche Spannungsfelder, die Motive, Handlung, Wünsche, Träume und Ideen Kontrastieren und damit jene Konzepte und den Film interessant machen. So schafft Chazelle eine bemerkenswerte und tiefgreifende Auseinandersetzung und trägt somit zur übergeordneten Fragestellung des guten Lebens bei.

Die Harmonie der Protagonisten unterstützt die Erzählung, die auf der offensichtlichen Leidenschaft des Regisseurs Damien Chazelle fußt. Wie bereits Emma Stones Figur äußert, werden Menschen angezogen, wenn Leidenschaft zu spüren ist. Damien Chazelles Leidenschaft ist die Musik, und im speziellen Jazz und dieses Element wurde ebenfalls brillant eingebunden: Stilistische Entscheidungen werden mit Konzepten und Theorien des Jazz erklärt. Einfach, weil die Protagonisten darüber reden und entsprechende Ideen sogar die Handlung tragen.

Ein Film, der einfach unglaublich viel Spaß bringt – gleichzeitig handelt es sich nicht um einfaches Unterhaltungskino. Erfrischend und federleicht, kreativ und voller Ideen: Die Melodie, die Chazelle in „La La Land“ (2016) spielt, ist ein Schlüssel zum Herzen. Nicht, weil die Liebesgeschichte so ergreifend ist. Vielmehr weil Damien Chazelle eine Palette an Emotionen bereitstellt, um Träume zu malen und zu hinterfragen, um das Leben auszumalen. Wer schlechtes über Feel Good Movies denkt: Dies ist ein Feel Good Movie. Ein ganz herausragender sogar – „La La Land“ ist ein musikalischer und filmischer Stimmungsaufheller, ein magisches Feuerwerk am Nachthimmel.

La La Land macht Musicals wieder wichtig. (Manhola Dargis, New York Times)

Bildmaterial: © Studiocanal GmbH Filmverleih

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